Offene Zertifikate

In einer vernetzten, globalen Welt werden digitale Repräsentationen von Kompetenzen gebraucht, welche auf transparenten Bewertungskriterien und verifizierbaren Nachweisen beruhen (Buchem, 2016). Offene Zertifikate auf der Basis des offenen Standards von Open Badges bestehen aus Metadaten, Kriterien und Nachweisen. Um offene, digitale Zertifikate zur Anerkennung von Kompetenzen im Bereich virtueller Mobilität zu vergeben, müssen zunächst Kriterien definiert werden, welche die relevanten Kompetenzen bestimmen. Um ein digitales Zertifikat zu erhalten, muss nachgewiesen werden, ob und wie die definierten Kriterien erfüllt werden. Sobald ein offenes Zertifikat ausgestellt wird, werden die Kriterien und die Nachweise (sowie weitere, das offene Zertifikat beschreibende Daten) in Form von Metadaten in das Zertifikat-Bild eingebettet. Der Vergabeprozess kann durch didaktische Werkzeuge wie Kompetenzraster (engl. Rubrics) unterstützt werden, um Indikatoren für Kompetenzniveaus strukturiert auszuarbeiten und transparent darzulegen.

Output 5 im Projekt Open Virtual Mobility zielt auf die Konzeption, Implementierung und Erprobung offener Zertifikate auf der Basis von Open Badges, für die Anerkennung von Kompetenzen im Bereich virtueller Mobilität von Hochschullehrenden und Studierenden sowie auf die Konzeption, Implementierung und Erprobung eines sinnvolles Gamification-Ansatzes zur Stärkung der Teilnahme am MOOC und der gemeinsamen Erstellung von offenen Bildungsressourcen (engl. Open Educational Resources, OER) zur virtuellen Mobilität im Rahmen des Outputs 6. Dabei wird das Ziel verfolgt, die Beteiligung an virtueller Mobilität in der Hochschulbildung zu intensivieren.

Das Design und die Implementierung von offenen Zertifikaten basiert auf offenen Standards wie Open Badges von Mozilla und Blockcerts von MIT. Angestrebt wird eine bestmögliche Anpassung der vorhandenen Konzepte zu offenen Zertifikaten, um eine angemessene Anerkennung und Darstellung von Kompetenzen im Bereich virtueller Mobilität in verschiedenen Kompetenzbereichen und auf verschiedenen Kompetenzniveaus zu erreichen. Output 5 wird in Abstimmung mit den Ergebnissen von Output 1 (Rahmenwerk und Leitfaden) und Output 7 (Qualitätssicherung) entwickelt, insbesondere im Hinblick auf die Empfehlungen der europäischer Entscheidungsträger zu den Kriterien für die Anerkennung und Darstellung von Kompetenzen im Bereich virtueller Mobilität mit Hilfe offener Zertifikate sowie Qualitätskriterien für die Ausstellung von offenen Zertifikaten im Rahmen der Internationalisierung der Hochschulbildung und im Einklang mit dem Bologna-Prozess.

Open Badges und Gamification sind verwandte Konzepte, die beide darauf abzielen, die Lernenden zu motivieren, sich an gewünschten Aktivitäten zu beteiligen (Buchem et al., 2015). Diese beiden Konzepte werden im Output 5 aufeinander abgestimmt. Gamification bedeutet die Verwendung von Spielelementen in nicht-spielerischen Kontexten und wird als Teil der integrierten Virtual Mobility Service im Output 2 eingesetzt, um spezifische Benutzeraktivitäten wie die Durchführung von E-Assessments (entwickelt im Output 4) sowie das Design von OER und die Teilnahme am MOOC (entwickelt in Output 6) anzustossen. Gamification wird mit dem Gesamtdesign des VM Learning Hub im Output 2 abgestimmt, um eine sinnvolle und angenehme Benutzer-/Lernerfahrung zu schaffen, mit dem Ziel, virtuelle Mobilität in der Hochschulbildung zu fördern.

Die Schlüsselstrategie ist die sogenannte “sinnvolle Gamification” (engl. meaningful gamification), bei der es darum geht, wirksame und sinnvolle Anreize zu schaffen, indem den Lernenden ermöglicht wird, in jeder zugrundeliegenden Aktivität einen Sinn zu finden (Nicholson, 2012), statt bedeutungslose Preise zu vergeben, welche vom eigentlichen Lernen ablenken oder sogar demotivieren können. Die ausgestellten offenen Zertifikate werden (technisch) an die Kompetenzdefinitionen aus dem semantischen Kompetenzverzeichnis (engl. Competency Directory) im Output 3 angepasst, um offene Zertifikate mit Kompetenzbeschreibungen aus bestehenden Kompetenzrahmenwerken zu erweitern und auf diese Weise die Akzeptanz von offenen Zertifikaten in der Hochschulbildung (einschließlich Organisationen, Lehrenden und Studierenden) zu erhöhen.

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